Bericht zur 1. Hauptversammlung von ÄWIL

Hauptversammlung des Vereins „Älter werden in Lautern“ – Miteinander- Füreinander am 04.03.2016 im Dorfhaus in Lautern

Vorsitzende Frau Marie-Luise Zürn-Frey begrüßte alle Mitglieder/Interessierten, den Ortsvorsteher Herrn Bernhard Deininger und die Vereinsvorstände. Frau Zürn-Frey brachte ihre Freude über das große Interesse und die bisherige aktive Teilnahme am Vereinsleben zum Ausdruck. Unser Ziel ist es, den demographischen Wandel in Kooperation mit den Kommunen und den Lauternern Vereinen mitzugestalten. Denn die aktuelle Situation in den Kommunen ist u.a. gekennzeichnet durch
– Stagnation und Rückgang der Einwohnerzahlen
– Hohe Kosten für den Erhalt der Infrastruktur
– Wegbruch von Nahversorgungsmöglichkeiten (z.B. die Post in Lautern)

„Aktuell hat unser junger Verein schon über 100 Mitglieder – dies zeigt die Präsenz und die Aktualität des Themas und den Wunsch nach Mitgestaltung“, so Zürn-Frey

In ihrem Rückblick wurden folgende wichtige Aktionen erwähnt:
1) Am 08.07.2015 fand unter großer Beteiligung die Vereinsgründung statt.
2) Am 07.11.2015 luden wir zu einem Workshop ins Dorfhaus ein. Mit unserem
neuen Verein wollen wir den Interessen und Anliegen unserer älteren
Gemeindemitgliedern mehr Gewicht verleihen, denn es hat sich gezeigt, dass
lokale Initiativen viel näher an den Menschen vor Ort sind und man so auch
gute individuelle und ortsgerechte Lösungen für Lautern findet. Wichtig war
uns hier die Beteiligung der Bevölkerung.
Inhalte des Workshops waren
          – die Bestandsaufnahme
          – die Verbesserungsvorschläge und
          – das gemeinsame Erstellen einer Prioritätenliste.

    Die Stärken von Lautern wurden schnell erfasst und festgehalten, wie
– Lebendiges, aktives Vereinswesen und intakte Nachbarschaften, viele
kulturelle Angebote
– Zahlreiche ehrenamtlich Tätige, aktive BürgerInnen, Kirchen,
Nachbarschaftshilfen
– Gute Ausstattung mit sozialer Infrastruktur
– Gute Einkaufsmöglichkeiten
– Angebote für Senioren von den Vereinen wie z.B. Seniorenwanderungen,
Gymnastik, Sportangebote
– Wöchentliche und monatliche Treffs für Senioren.

    In einem zweiten Schritt wurden Schwächen/Verbesserungsvorschläge für
Lautern rege diskutiert und deutlich ausgesprochen:
– Fehlende Barrierefreiheit in und an allen öffentlichen Gebäuden – MZH,
Dorfhaus, Rathaus
– Schlechte Beleuchtung in Straßen und vor öffentlichen Gebäuden
– Fehlende Hilfestellungen / Handläufe für ältere BürgerInnen
– Schlechte Sicht an Kreuzungen und Ein- und Abbiegungen
– Schlechte Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz
– Fehlendes Mobilitätskonzept – „Bürger fahren Bürger“
– Einrichtung eines Bürgerbüros/Generationenbüros vor Ort zur Vernetzung
der unterschiedlichen Akteure im sozialen, ehrenamtlichen und
professionellen Bereich
– Zebrastreifen, gefährliche Übergänge entschärfen, Temporeduzierung in
der Ortsmitte
– differenziertes Wohnungsangebot – Wohnangebote für das Alter in
Lautern planen
– Tagesbetreuungsplätze schaffen
– Planung von (Pflege-)Wohngruppen als kleinräumiges Wohnangebot für
Menschen, die nicht mehr zu Hause leben können, denn die BürgerInnen
möchten auch im Pflegebedarf nicht aus ihrer Gemeinde aus Lautern
wegziehen müssen.
– Nahversorgungsmöglichkeiten für weniger mobile Menschen überlegen
– Mangel an Treffpunktmöglichkeiten für soziale und kulturelle Aktivitäten.

    Die daraus entstandene Prioritätenliste mit wichtigen Maßnahmen sah
folgendermaßen aus:
– Barrierefreie Zugänge schaffen an den öffentlichen Gebäuden im Dorf.
– Bessere Beleuchtung vor den Gebäuden und im Straßenraum.
– Mobilitätskonzept „Bürger fahren Bürger“ – Lautern braucht ein eigenes
Auto
– Einrichtung eines Bürgerbüros vor Ort
– Planung von (Pflege)Wohngruppen in Lautern als kleinräumiges
Wohnangebot für das Alter.

    Daraus resultieren folgende weitere Ziele
– Stärkung des selbständigen Wohnens und Schaffung von Wohnraum für
das Alter, um im vertrauten Umfeld bleiben zu können.
– Aufbau und Stärkung von sozialen Netzwerken – so bleiben die sozialen
und familiären Kontakte erhalten.
– Aufbau und Sicherung niederschwelliger Unterstützungsstrukturen über
einen Hilfemix.

Frau Marie-Luise Zürn-Frey informierte über bereits in die Wege geleiteten Maßnahmen:
– Im Haushalt wurden auf unseren Antrag hin die Mittel für die
Straßenbeleuchtung verdoppelt.
– Das Foyer im Rathaus wird im EG mit Stühlen und einem Tisch
ausgestattet, einer Infowand und einem Prospektständer mit
Informationen für die BürgerInnen. Es wird eine Funkglocke zum Büro von
Frau Bläse installiert, um ggfs. Hilfe anzufordern.
– Eine Angebotsübersicht für die Lauterner Senioren wurde erstellt.
– Die Busverbindungen von und nach Lautern wurden übersichtlich
aufgelistet.
– Momentan wird durch Teresa Holz eine Homepage erstellt. Mit
Informationen, Wissenswertem und Aktuellem zu unserem Verein.
Vorstellung ist im Mai geplant.
– Ein Flyer von unserem Verein wird erstellt.
– Eine Christbaumsammelaktion wurde von Andreas Olah organisiert. Er
berichtete über den Erfolg der Aktion. Das Angebot wurde von einigen
Senioren dankend angenommen.
– Herr Dr. Rüdiger Schnaitmann hat einen Brief an die Ärzteschaft von
Heubach geschrieben und stellte künftige Möglichkeiten zur ärztlichen
Versorgung dar.                                                              

Frau Brigitte Schlenker legte den Kassenbericht vor.
Ein besonderer Dank des Vereins ging an die Familie Adolf Widmann und an Herrn Thomas Schmid für ihre großzügigen Spenden.

Der Kassenprüfer Hans Haag bescheinigte auch im Namen von Elisabeth Hägele-Pelzer die einwandfreie Kassenführung und konnte die Entlastung des Vorstands guten Gewissens beantragen.

Die Entlastung des Vorstands wurde durch Ortsvorsteher Bernhard Deininger vorgenommen. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Grußwort des Ortsvorstehers Bernhard Deininger. Er zeigte sich ebenfalls von den vielen Besuchern beeindruckt, das deutet auf eine gute Zukunft hin. Vor einem halben Jahr erst gegründet und schon viel geleistet. Er sah die Wurzeln der Vereinsgründung bereits beim Wettbewerb „ Unser Dorf hat Zukunft“. Deininger stellte nochmals den demographischen Wandel dar und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Kommunen und speziell für Lautern.  

Ausblick
– Am 02.04.2016 findet die Gesundheitsmesse in Heubach statt.
– Im April werden wir alle zu einer Ortsbegehung mit Kinderwagen, Rollator, Rollstuhl usw. eingeladen. Wir werden die Barrierefreiheit (Gehwegabsenkungen und andere Stolpersteine) in Lautern unter die Lupe nehmen und damit dringend notwendige Maßnahmen im nächsten Haushalt einbringen.
– Bei einem geplanten Sonntagskaffee werden wir Ihnen unsere Homepage und unseren neuen Flyer vorstellen       

In ihrem Schlusswort warb Marie-Luise Zürn-Frey für das Zusammenleben und den Zusammenhalt der Generationen. „Wir Lauterner wollen eine sorgende Gemeinschaft sein und werden, denn die Familienstrukturen werden brüchiger und vielfältiger.“ Zu den professionellen Pflegestrukturen werden verstärkt bürgerschaftlich getragene Vereine benötigt. Wir möchten sie, die älter werdenden BürgerInnen von Lautern, in die Entwicklung unseres Vereins mit einbeziehen, um gute ortsgerechte Lösungen für Lautern zu finden. Machen Sie mit und bringen Sie sich ein. Vielen Dank.

Im Anschluss berichteten Herr Dr.Peter Högerle und Frau Barth über ihr Projekt BELISA in Böbingen.